Neues Flaggschiff in Kilianstädtens Feuerwehrflotte

Viele waren gekommen, um dabei zu sein, bei der Übergabe des Einsatzfahrzeuges der Kilianstädter Feuerwehr: Bürger, Vertreter der Kommunalpolitik und Abordnungen benachbarter Wehren fanden den Weg in das Gerätehaus, um dem neuen Löschfahrzeug, einem “Staffellöschfahrzeug StLF 20/25“ ihre Ehre zu erweisen.

 

Wehrführer Günther Ditzel schildete in seiner Begrüßungsrede die lange Zeitspanne von der Bedarfsfeststellung 2005 bis zur Indienststellung 2015. Nach drei Jahren Planungsphase folgte 2008 ein derber Rückschlag: Ablehnung des Antrages. Erst 2011 konnte ein solcher erneut gestellt werden. Das Land Hessen als Entscheidungsträger beschied positiv und bewilligte einen Zuschuss von 67.000 Euro. Ein internes Team um Wehrführer Ditzel in enger Zusammenarbeit mit den Gemeindegremien erarbeitete in filigraner Detailarbeit die bedarfsgerecht zugeschnittene Ausstattung des Fahrzeuges auf Basis der gültigen DIN-Normen. Letztendlich waren 313.000 Euro zu zahlen, wobei sich der Kreis, der Feuerwehrverein Kilianstädten und –wie schon erwähnt- das Land an den Anschaffungskosten beteiligten. 
Vornehmlich zur Brandbekämpfung wurde das StLF angeschafft. Es löste seinen 40 Jahre alten Vorgänger und ein kleineres Fahrzeug, ein LF8, aus dem Jahre 1993 ab. Es ist mit einem 2500 Liter Wasser fassenden Tank ausgerüstet, einem solchen für 200 Liter Schaummittel und der dazugehörigen Schaumzumischanlage. „Die Kilianstädter Wehr hat nun ein Löschfahrzeug mit modernster Ausstattung, das die Arbeit wesentlich erleichtert. Da in Büdesheim ein baugleiches Fahrzeug eingesetzt wird, ergeben sich Synergien bei der Wartung“ betonte Gemeindebrandinspektor Thomas Walter. Auch Kreisbrandinspektor Markus Busanni untermauerte die Richtigkeit der Beschaffung: „Die Technik entwickelt sich permanent weiter und macht auch vor der Feuerwehr nicht halt. Oder möchten Sie zuhause ein Auto fahren, das 40 Jahre alt ist – außer als Hobby mit einem „H“-Kennzeichen …“

Bürgermeisterin Cornelia Rück übergab mit einen symbolischen Zündschlüssel das neue Fahrzeug an Wehrführer Günther Ditzel. Um dem freudigen Anlass einen würdigen Rahmen zu verleihen, veranstaltete die Kilianstädter Feuerwehr für die zahlreichen Besucher einen Tag der offenen Tür. Eine Freiluftausstellung präsentierte die komplette Fahrzeugflotte in einem Static Display, für die Kinder stand eine Hüpfburg bereit, eine „Schminktante“ bezauberte nicht nur die Mädchen mit ihren Künsten.

Über einen wichtigen Nebenschauplatz hatten Bürgermeisterin Rück und die künftige Büdesheimer Laternenkönigin Maria I. die Schirmherrschaft übernommen: am Infostand „Europanotruf 112“ basierend auf einer Initiative der Europäischen Union, klärten Feuerwehrleute auf, wie man sich verhält, wenn man im Ausland zu einem Unfall, Brand oder anderem Notfall hinzukommt: Wer kennt schon die nationalen Notrufnummern von Norwegen bis Italien, von Spanien bis zur Türkei. Was kostet das? Welches Telefon kann ich nutzen? Wie kann ich mich verständigen? Es gilt in allen Ländern der EU und vielen Ländern, die sich dem System angeschlossen haben die „112“. Der Anruf ist von allen Telefonen kostenfrei, in vielen Urlaubsregionen versteht man deutsch oder englisch.

Viele Infobroschüren fanden interessierte Abnehmer, auch solche in griechischer Sprache und ostfriesisischem und bayerischem Dialekt. Bemängelt wurde lediglich, dass ein solcher nicht in hessisch verfügbar ist… Zu einem „echten“ Einsatz wurde die Kilianstädter Feuerwehr während der Veranstaltung herangezogen: einer Besucherin war der Autoschlüssel in einen Gulli gefallen – Notruf 112 überflüssig, Feuerwehr schon da …

 
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